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    Aufbruch aus Estern

    Murky
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    Ort : Midheim

    Aufbruch aus Estern Empty Aufbruch aus Estern

    Beitrag von Murky Fr Jun 23, 2017 3:41 pm

    Es war ein wunderschöner Frühlingsmorgen, als ich beschloss das es Zeit war. Ich musste es einfach tun, so lange hatte ich gewartet und gezaudert, aber nun würde mich nichts mehr aufhalten: ich wollte Midheim sehen. Seine Städte, seine Persönlichkeiten und Schicksale, die Flüsse und Tiere, die Landschaften und die Straßen, ich wollte den Nachthimmel und die Gestirne von jedem Fleck aus sehen um mich zu vergewissern, dass er wirklich überall gleich ist. Ich habe so viel gelesen über die wundersame Welt die mich jenseits der Mauern Esterns erwartet, wo ich mein gesamtes, ach so kurzers Menschenleben bisher verbracht habe.
    Jede Information, jeden Bissen Wissen über alles was dort draußen ist habe ich verschlungen. Ich habe fahrende Ritter angebettelt mich mitzunehmen, aber da ich kein Knappe und Kämpfer sein will haben sie alle abgelehnt. Nie hatte ich das Geld um wirklich zu gehen, als Mitarbeiter einer Weinschenke schaffe ich es zwar zu einigermaßen gut zu überleben, aber mehr auch nicht. Nun und das ändert sich heute, denn ich wurde gefeuert. Ja richtig. Entlassen. Mit Arschtritt. Ich belästige die Gäste zu sehr sagte mein Roland der Besitzer der Stadtbekannten Schenke "Esterns rotes Blut".
    Und um ehrlich zu sein bin ich nicht mal unglücklich darüber. Ich konnte den Wein nicht mehr sehen. Seit die verdammten Siebensterns vor über 200 Jahren nicht weit von hier mit dem Weinanbau begonnen haben hat sich hier wohl viel verändert. Die wenigen Elfen der Stadt erzählen, wie Estern damals immer so lieblich nach Kuhscheiße gestunken hat, weil auf dem Viehmarkt, der damals mitten in der Stadt lag und heute Weinmarkt heißt, die besten Zuchtbullen und Milchkühe Midheims mitten in der Stadt verkauft wurden. Nun, auf der Westseite der Stadt ist das nun immer noch so, denn da haben sie den Viehmarkt hin verschoben. Er ist sogar noch größer als damals sagt man. Die eine Stadt hat also mit Viechern und die andere mit Wein zu tun und ich hab beides erlebt und für uninteressant befunden, wobei die Sache mit dem Wein tatsächlich nicht viel angenehmer ist als die Kühe. Betrunkene sind halt auch Rindviecher.
    Wo ich jetzt aufbreche und die Stadt auf Seeseite verlasse werde ich dann doch etwas traurig. Das rege treiben, aus reichen, Weinenthusiasten aus aller Welt, Adeligen, Weinbauern, Viehhändlern und den in Burgunder-Rot gekleideten Wachmänenrn, die man aufgrund ihrer Uniformen und Trinkgewohnheiten gerne als "Weinflaschen" bezeichnet scheint mir doch einmalig zu sein. Hier wird noch gelebt, an jeder Straßenecke wird gefeilscht und Geschäfte werden stets mit einem guten Tropfen begossen. Die Leute sind freundlich solange sie nicht schon zu viel intus haben, der Wein macht sie dann überheblich und Risiko bereit. Gescheiterte Existenzen landen meistens als Kuhtreiber auf der Westseite, oder als Traubenpflücker in den Hügeln am See, aber so haben sie wenigstens was zu tun. Estern ist wohl die größte Stadt Enderals, größer als die Hauptstadt gar. Nicht nur leben hier die Meisten Leute, auch stehen in der Umgebung am See die meisten Burgen und Schlösser und die meisten Besucher aus dem Ausland kommen hier her, wenn sie nach Enderal reisen. Der Rhaig ist breit und große Seetaugliche Schiffe können ihn vom Meer aus bis nach Rhaigburg bereisen. Aber wer will schon nach Rhaigburg, wenn er im See Esterns anch dem Schatz der Meerjungfrau, die auch auf dem Wappen der Stadt zu sehen ist, suchen kann? Die Meerjungfrau ist eine der Sagen die sich um die Gegen ranken, angeblich eine einstige verschollene Tochter des ersten Königs von Enderal, die sich, als sie das Grauen, das die Orks im Blutzug brachten, sah, im See ertränkte. Doch als sie ertrank erbarmte sich ihr ein goldener Karpfen, der sie in eine Meerjungfrau verwandelte die von da an das Land segnete und beschützte. Gesehen wurde sie allerdings nie. Nun ja vielleicht schon, aber die vielen sturz betrunkenen Lebemänner, die sich auf der Suche nach ihr und ihrem Schatz gemacht haben - von dem einige behaupten bei dem Schatz handle es sich um ihre riesigen Titten aus denen der Rotwein nur so sprudele - sind einige im See ertrunken oder von Seeschlangen gefressen worden.
    Wenn man betrunken ist sollte man also eher die Weingute und Schlösser der Umgebung aufsuchen, wo vorzügliches Geflügel und die ebsten Rotweine Midheims gereicht werden - wenn man denn eingeladen ist. Doch auch um diese Feste ranken sich Sagen, viele werden im Namen des sogenannten "Weingeistes" ausgerichtet, einer Uralten Sagengestalt die den Wein von unrechtschaffenen Gutsbesitzern mit Kork bestraft und den rechtschaffenen eine besonders reiche Ernte beschert, auch soll er Kühe und Bullen betrunken machen und dafür sorgen das sie mehr oder weniger Kinder zeugen, je nachdem wie betrunken er sie macht.
    Auch soll er wohl allerlei Streiche spielen und es lieben verstecken zu spielen. Deswegen wird auf den Weinfesten der Adeligen immer gesagt das sie doch bloß feiern um den Weingeist zu fangen. hat wohl noch niemand geschafft, aber der Vorwand ist ein netter. Ein mal hatte ich das Glück auf einem solchen Fest teilnehmen zu können, es war zwar nur die Bauernvariante mit billigem Wein, aber das betrunken Verstecken Spielen und nach dem Weingeist suchen ist wirklich eine lustige Angelegenheit.
    Allgemein sind besonders die Bauern und Viehhalter ein sehr nettes Völkchen, das zwar total abergläubisch ist und einem Zwerg sofort den Kopf tätschelt weil das ja Glück bringen soll, aber das meinen sie auf keine Weise böse, die einzigen Leute welche nicht sonderlich beliebt bei den Bauern sind, sind die reichen Adeligen die horrende Pachten auf das Land verlangen, das ihnen teilweise nicht mal gehört.
    Die Bewohner von Estern selbst stehen ein wenig dazwischen - einerseits lieben sie den Wein und die Tiere die Wohlstand und Freude bringen, andererseits sind der Gestank der Tiere und das Benehmen der Betrunkenen wohl auch ein kleiner Fluch.
    Jedenfalls ist die Stadt gezeichnet von dieser Kultur.

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